Genfer Justiz wird wegen Solothurner im Ausland aktiv

Im Fall des Solothurners Erwin Sperisen hat die Genfer Justiz ein Rechtshilfegesuch in Guatemala gestellt. Sperisen war Polizeichef in Guatemala. Ihm werden aussergerichtliche Hinrichtungen vorgeworfen.

Der Genfer Untersuchungsrichter Michel-Alexandre Graber hat in Guatemala ein Rechtshilfegesuch gestellt, wie er am Donnerstag mitteilte. Graber ermittelt zum Fall Erwin Sperisen, einem aktuell in Genf lebenden Bürger von Niederwil/SO und ehemaligem Polizeichef Guatemalas von 2004 bis 2007.

Dem guatemaltekisch-schweizerischen Doppelbürger Sperisen werden aus seiner Polizei-Zeit diverse Delikte vorgeworfen, unter anderem aussergerichtliche Hinrichtungen. Um diese Fälle abzuklären, arbeitet Genf nun mit den Behörden in Guatemala zusammen. Die Justiz des mittelamerikanischen Landes hatte bereits im August 2010 einen internationalen Haftbefehl gegen Sperisen erlassen. Als Schweizer Bürger wird er jedoch nicht ausgeliefert. (cbk)

© az Aargauer Zeitung 2011; 22.04.2011


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