Der ehemalige Kreditkarten-König Alexander Herr hat ein neues Spielfeld gefunden: Der deutsche “Wahlschweizer” beackert seit Mai 2010 den deutschen Markt per Multilevel-Marketing (MLM) mit MonaVie, einem Wellness-Drink.
Ein Wundermittel für Dicke
Noch 2009 war er vom Superdrink “Bio Life Slim” angetan, der schlank macht – er selbst hat damit viele viele Kilos (deren 18!) verloren, wusste er zu berichten. Schon den “Slim” brachte er per MLM durch die Firma Unicity unter die Leute. Offenbar brauchte Herr nach dem Abnehm-Drink den Fitness-Drink – voilà: “Mona Vie”.
Nun hat Herr gerade seine Promotour (die “Extravaganza-Tour”) durch die Schweiz und Deutschland hinter sich. Er hat sicher viele Kunden und Geschäftspartner gewonnen. Denn jeder, der mitmacht und sich ein wenig anstrengt, selbst wieder Kunden zu finden, der wird ganz ganz reich.
Vielleicht trat Herr während seinen extravaganten Shows auch so überzeugend auf, wie sein Kollege aus den USA (von dort kommt der Drink) und tat es ihm gleich? Der nämlich verliess das Unternehmen, um die vielen Millionen (die er selbst hätte einstecken können) den Kunden/Mit-MLMler zu überlassen: Die virtuelle Mona Vie-Show
Mit der Eypocard sorgte Herr für massiven Ärger
Mit dem “gelernten Metaller” Alexander Herr hatte ich bereits vor Jahren das Vergnügen. Damals vertickerte er aus Deutschland und der Schweiz die Pseudo-Kreditkarte Eypocard aus Lettland durch seine Firma Eypo – das Firmengeflecht dahinter war nicht von schlechten Eltern.
Illustre Partner
Während jenen Recherchen traf ich bei der Eypo unter anderem auch auf die illustren Herren Stefan Oberholzer (ursprünglich ein Wirt aus dem Wallis) und Guido Colombo – beide mischten beim Millionen-Abzockprojekt der “rauchfreien” Zigarette NicStic mit. Das massive Firmengeflecht von NicStic wurde von der Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma erst nach Jahren stillgelegt. Hunderte Kleinanleger wurden durch die NicStic-Blase geschädigt.
Colombo sorgte nicht nur mit der Zigarette für Aufsehen. Die Libidfit AG etwa verhökerte Potenzmittel übers Internet. Darauf gabs bei der Libidfit eine Hausdurchsuchung, mutmasste der “Sonntagsblick” 2004. Einziger Verwaltungsrat: Guido Colombo, der laut “SoBli” übers Internet neben den Zigis auch noch Hardcore-Pornos verkaufte.
Alexander Herrs Eypo AG war ebenso dem Untergang geweiht. Jahrelang machte die Firma vor allem mit Negativschlagzeilen von sich reden. Kunden wurden abgezockt, das Backoffice der Eypo stand völlig neben den Schuhen. Herrs ausrangierter BMW war damals neben der Firma parkiert, darin Geschäftskorrespondenz in Güselsäcken (für meine deutschen Leser: Abfallsäcke). Mit einem BMW 850i als “Sacheinlage” (Chassis-Nummer WBAEG21060CB01490, Jg. 90) wurde in Zürich durch die Eypo AG die Swiss Inkasso GmbH gegründet. Geschäftsführer: Alexander Herr.
Die Schweizer AG für schlappe 3900 Euro
Für Herr scheint sich die Kreditkartenschiene mit Stützpunkten Zug und Lettland gelohnt zu haben. Immerhin fand er in Lettland eine neue Frau: Ilze Lauberte. Die Blondine nahm gleich in Alexander Herrs Firma Intma Internet & Marketing AG Platz und gibt als Wohnsitz die Schweiz an. So richtig zu entscheiden, ob sie nun in Deutschland an Herrs Burbacher-Adresse logiert oder doch in der Innerschweiz lebt, fällt ihr offenbar schwer. Auch Alexander Herr laviert mit seinem Wohnsitz zwischen Deutschland und der Schweiz hin und her.
Die “Internetfirma” Intma – Spezialgebiete TV-Werbung, Affiliate-Marketing, Suchmaschinen-Optimierung – bietet suchenden Deutschen “neue” Aktiengesellschaften für unter 3900 Euro an…
Die Intma ist aber nicht genug. Multiverwaltungsrätin Ilze Lauberte-Herr sitzt/sass auch in der Transfinanz AG, der Sunvalley Immobilien AG, der Crown Estate AG, IIG Immoinvest AG, Zenox Finance AG, der Real Estate Success Trading AG und der Atlas Hotelbetriebs AG im Verwaltungsrat.
Bei der Atlas steht wieder Ärger vor der Tür. In Deutschland wurde gegen sie das Insolvenzverfahren eröffnet (Aktenzeichen 404 IN 383/10). Vertreterin: Ilze Lauberte. Und das Handelsregisteramt Schwyz musste die Atlas öffentlich auffordern, endlich wieder einen ordnungsgemässen Zustand herzustellen.
Alexander Herr arbeitet nicht nur als erfolgreicher Vertriebler, der ein “Traumauto” in der Garage stehen hat, wie er dem MLM-Magazin “Obtainer” verriet. Nebenbei geht er offenbar immer noch seinen Industriemechaniker-Künsten nach. In der HERR Industry System AG hat er inzwischen auch noch Platz genommen.
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Hallo,
nun, das Früchtchen ist ein Oberb*** und bereits in Deutschland zu 3 Jahren 9 Monaten Haft verurteilt worden.
Sein Spannmann , Kuhn Werner Zürichsee hat einige Firmen von ihm verwaltet.
Er macht mit seinen Firmen, die er kauft und weiterverscherbelt nichts anderes als B***firmen aufzubauen und sie wieder abzustoßen, wenn es zu heiß wird.
Seine verflossenen haben ein uneheliches K* mit einer deutschen Frau und ein weiteres mit einer anderen deutschen Frau.
Wie kommt so ein Di**** sonst durch?? als B* und nicht als Industriemechaniker….
wobei weitere Ermittlungen der Kripo in Deutschland wie auch in der Schweiz anhängig sind.
schöne grüße
07.03.2017
Im „Nic-Stic-Verfahren“ hat die 6. Große Wirtschaftsstrafkammer heute die beiden bereits einschlägig vorbestraften Angeklagten wegen Betrugs im besonders schweren Fall zu Freiheitsstrafen von 10 ½ und 11 ½ Jahren verurteilt.
Michael Berresheim 10 ½ , Heinz Piroth 11 ½ Jahre.
Nobody expects the German Cavallery!
http://landgericht-stuttgart.de/pb/,Lde/Startseite/Aktuelles/_Nic-Stic-Mammutverfahren_+Urteil+am+197_+Verhandlungstag/?LISTPAGE=1195716