Die «Washington Post» berichtete in ihrer Montagsausgabe, dass Santiago Uribe Vélez in Yarumal Paramilitärs finanziert und befehligt habe. Santiago Uribe ist der Bruder des Präsidenten Kolumbiens, Álvaro Uribe. Auch er wurde immer wieder verdächtigt, mit Paramilitärs unter einer Decke zu stecken.
Die «Post» stützt sich dabei unter anderem auf ein per Video dokumentiertes Geständnis des Ex-Polizei-Mayors Juan Carlos Meneses Quintero, der von Santiago Uribe in den 90-Jahren die Anweisung bekam, sich aus den Affären seiner Todesschwadronen rauszuhalten. Sie führten in Yarumal eine «limpieza social» durch.
Der «gesellschaftlichen Reinigung» fielen zuerst Kleinkriminelle und Drogensüchtige zum Opfer, später waren Gewerkschafter und Guerilla-Sympathisanten dran, aber auch völlig unbeteiligte Personen.
Da etliche Mitglieder der Todesschwadronen in letzter Zeit umgebracht wurden, floh Meneses ins Ausland und packte nun in Argentinien aus.
Die Aussagen über Álvaro Uribes Bruder dürfte die kommenden Präsidentschaftswahlen Kolumbiens beeinflussen. Nächste Woche wird dort die Nachfolge von Álvaro Uribe bestimmt.
Yarumal im Departement Antioquia, Kolumbien: