Ausgerechnet: Libyen im UNO-Menschenrechtsrat

Im «Tages-Anzeiger» äussert sich Algeriens Botschafter Idriss Jazaïry in Genf zum Vorschlag seines Landes, Libyen in den UNO-Menschenrechtsrat aufzunehmen. Kollege Richard Diethelm meinte, dass es dem Ruf des Rates schadet, wenn Staaten wie Libyen, die notorisch die Menschenrechte verletzen, darin sitzen. Darauf Botschafter Jazaïry:

Bezüglich der Menschenrechte hat jedes Land eine andere Sicht der Dinge. Diese ist geprägt von der Region und der Kultur, in der man gelebt hat. Das Schöne an einem multilateralen System ist, dass man ein gemeinsames Engagement findet, obwohl man aus verschiedenen Kulturen stammt und unterschiedliche Massstäbe ansetzt.

Die «unterschiedlichen Massstäbe», die Botschafter Jazaïry da anspricht, sind auf Algeria-Watch bestens dokumentiert: Es eröffnet sich einem ein Panoptikum des Grauens. Die Methoden sind auf Algeria-Watch über lange Zeit detailliert dokumentiert.

Ausgerechnet dieses Algerien also schlägt Libyen für den Menschenrechtsrat vor. Libyen, das unter Ghadhafi den Schweizer Max Göldi als politisches Pfand illegal in den Knast steckte. Und ihn wohl so bald auch nicht freilässt.

Das Interview im Tagi:


Tages Anzeiger
12 Mai 2010

Leave a Reply