Der teuerste Chefredaktor langt wieder zu

Kaum übernimmt der Deutsche Ralph Grosse-Bley beim «Blick» das Ruder, muss Ringier in die Tasche greifen: Ex-Diplomat Thomas Borer erhält 100’000 Franken Entschädigung, berichtet der Zeitverlag:

Verlagsintern sei der Unmut über den neuen Chefredakteur des Blicks, Ralph Große-Bley, in diesem Zusammenhang enorm. Blick hatte am 13. März 2010 einen Artikel, in dem er von einem angeblichen Polizeieinsatz im Hause des Ehepaares Borer-Fielding in Thalwil berichtete, veröffentlicht. Laut ZEIT-Recherchen hatte Große-Bley diesen Artikel im Vorfeld weder mit seinem Vorgesetzten Marc Walder noch mit den Hausjuristen abgestimmt – angesichts der schon 2002 gerichtlich vereinbarten Schweigepflicht des Blicks zum Thema Borer ein absoluter Fauxpas von Große-Bley.

Das Erstaunlichste an der ganzen Geschichte ist, dass Ralph Grosse-Bley schon 2002 für die Kampagne gegen Borer verantwortlich war, wo über eine angebliche Sexaffäre Borers berichtet wurde. Das kostete den «Blick» mindestens eine Million Franken Schadenersatz und eine Entschuldigung auf der Titelseite. Grosse-Bley dürfte damit in der Schweiz der mit Abstand teuerste Chefredaktor sein.

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